Piccolo Levriero Italiano
 
FCI - Standard Nr.
 
200/17.06.1998/D
ÜBERSETZUNG: Frau
Michèle Schneider.
URSPRUNG: Italien.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN
ORIGINAL-STANDARDS: 30.03.1992.
VERWENDUNG: Rennhund.
KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde. Ohne
Arbeitsprüfung

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Das kleine
Italienische Windspiel stammt von den kleinwüchsigen Windhunden ab, die es

bereits am Hofe der Pharaonen im alten Ägypten ga. b. Über Lakonien

(Griechenland), wo es durch zahlreiche Abbildungen auf Vasen und Trinkschalen
belegt ist, kam die Rasse ab dem fünften vorchristlichen Jahrhundert nach
Italien. Seine grösste Verbreitung fand es während der Renaissance an den Höfen
des Adels. Nicht selten findet man das Italienische Windspiel auf den Gemälden
der grössten italienischen und ausländischen Meister
abgebildet.


ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Von langliniger
Erscheinung, Rumpf von quadratischem Format; seine Gestalt erinnert im Kleinen
an die des Greyhound oder des Sloughi. Man kann es als Modell von Grazie und
Vornehmheit bezeichnen.

WICHTIGE PROPORTIONEN: Seine Länge entspricht
der Widerristhöhe oder bleibt geringfügig darunter. Die Länge des Oberkopfes
entspricht der halben Kopflänge. Die Kopflänge kann 40% der Widerristhöhe
erreichen.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Zurückhaltend, zärtlich,
fügsam.


KOPF: Von länglicher und schmaler Form; seine Länge kann
40% der Widerristhöhe erreichen.

OBERKOPF:
Schädel: Flach mit
parallelen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken. Die Schädellänge
entspricht der halben Kopflänge. Der Bereich unterhalb der Augen ist gut
gemeisselt.
Stop: Einbuchtung zwischen Stirn und Nase sehr wenig
ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Von dunkler Farbe,
vorzugsweise schwarz, mit gut geöffneten Nasenlöchern.
Fang:
Spitz.
Lefzen: Dünn, gut am Kiefer anliegend, mit sehr dunkel pigmentierten
Lefzenrändern.
Kiefer / Zähne: Kiefer länglich, mit kronenförmig
ausgerichteten Schneidezähnen, kräftig im Verhältnis zur Grösse des Hundes.
Zähne gesund und vollzählig, senkrecht im Kiefer stehend;
Scherengebiss.
Wangen: Trocken.
Augen: Gross und ausdrucksvoll, Augapfel
weder tiefgebettet noch hervortretend. Iris von dunkler Farbe. Lidränder
pigmentiert.
Ohren: Recht hoch angesetzt, klein, mit dünnen Knorpel, in sich
selbst gefaltet und nach rückwärts auf Nacken oder oberer Halspartie getragen.
Beim aufmerksamen Hund richtet sich das Ohr am Ansatz auf, und der Ohrlappen
steht dachartig horizontal zur Seite, eine Position, die man gemeinhin als
„Schmetterlingsohren“ oder „Propellerohren“ bezeichnet.

HALS

Seitenansicht: Die obere Linie verläuft leicht gebogen und wird am
Widerristansatz jäh unterbrochen.
Länge: Gleich der Kopflänge.
Form: Von
der Form eines Kegelstumpfes, gut bemuskelt.
Haut: Trocken und ohne
Wamme.

KÖRPER: Seine Länge entspricht der Widerristhöhe oder bleibt
geringfügig darunter.
Obere Profillinie: Profil geradlinig mit gewölbter
Lendenregion. Die Wölbung der Lende setzt sich harmonisch in der Kruppe
fort.
Widerrist: Ziemlich betont.
Rücken: Gerade, gut
bemuskelt.
Kruppe: Stark abfallend, breit und muskulös.
Brust: Schmal,
tief, bis zu den Ellenbogen reichend.

RUTE: Tief angesetzt; sie ist
selbst an der Wurzel dünn und verjüngt sich fortlaufend zur Rutenspitze hin. Sie
wird tief und in der ersten Hälfte gerade getragen, dann krümmt sie sich.
Zwischen den Hinterläufen hindurch nach oben eingezogen, muss sie dank ihrer
Länge etwas über die Hüftlinie hinausragen. Ihre Behaarung ist
kurz.

GLIEDMASSEN
VORDERHAND: Vorderläufe insgesamt gerade
und senkrecht gestellt, trocken bemuskelt.
Schultern: Wenig geneigt, mit
deutlich, hervortretender, gut entwickelter Bemuskelung.
Oberarm: Parallel
zur Medianebene des Körpers und mit sehr offenem Winkel zwischen Schulterblatt
und Oberarmbein.
Ellenbogen: Weder ein- noch ausgedreht.
Unterarm: Die
Länge der Gliedmassen zwischen Boden und Ellenbogen übertrifft nur ganz wenig
jene zwischen Ellenbogen und Widerrist; sehr feingliedriger Knochenbau; Unterarm
völlig senkrecht, sowohl von der Seite als auch von vorne
gesehen.
Vordermittelfuss: In der Verlängerung der senkrechten Linie des
Unterarms gelegen; von der Seite betrachtet etwas geneigt.
Vorderpfote: Fast
ovalförmig, klein, mit gewölbten und gut aneinander liegenden Zehen. Ballen
pigmentiert. Krallen schwarz oder dunkel, je nach Farbe des Haarkleides oder der
Pfote, an der Weiss zulässig ist.

HINTERHAND: Insgesamt und von hinten
betrachtet völlig senkrecht und parallel gestellt.
Oberschenkel: Lang,
trocken, nicht massig, mit deutlicher Bemuskelung.
Unterschenkel: Stark
geneigt, mit feiner Muskulatur und deutlich sichtbarer
Auskehlung.
Sprunggelenk und Hintermittelfuss: Sie liegen in der Verlängerung
einer vom Sitzbeinhöcker ausgehenden Senkrechten.
Hinterpfote: Weniger oval
als die Vorderpfote, mit gewölbten und gut aneinander liegenden Zehen; Ballen
und Krallen gut pigmentiert wie an den Vorderpfoten.

GANGWERK:
Elastisch, harmonisch, nicht hochsteppend. Schneller Galopp mit losschnellendem
Abstoss.

HAUT: Dünn und in allen Körperregionen gut anliegend, mit
Ausnahme der Ellbogen, wo sie etwas weniger straff ist.

HAARKLEID

HAAR: Am ganzen Körper kurz und fein, keinerlei Spuren von
Fransen.

FARBE: Einfarbig schwarz, grau, schiefergrau und gelb
(italienisch: isabella) in allen möglichen Nuancen. Weiss wird nur an Brust und
Pfoten toleriert.

GRÖSSE UND GEWICHT
Widerristhöhe: Rüden und
Hündinnen von 32 bis 38 cm.
Gewicht: Rüden und Hündinnen höchstens 5kg.


FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als
Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte.
Beständig im Passgang.
Tänzelnde, hochsteppende
Bewegung.


AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
Stark divergierende oder
konvergierende Begrenzungslinien von Schädel und Fang.
Nasenschwamm ganz oder
zu Hälfte depigmentiert.
Nasenrücken konvex oder konkav gewölbt.
Vor- oder
Rückbiss.
Glasauge; vollständiger Pigmentmangel an den Lidrändern.
Über
dem Rücken getragene Rute; Schwanzlosigkeit oder Stummelschwänzigkeit, gleich ob
angeboren oder erworben.
Afterkrallen.
Mehrfarbiges Haarkleid; Weiss an
Stellen, die im Standard nicht ausdrücklich erwähnt sind.
Grösse unter 32 cm
oder über 38 cm, sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen.


N.B.: Rüden
müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.